Kennt ihr euren Flow, den Zustand höchster Konzentration?

MAKE ME GO – ICH BIN DANN MAL IM FLOW! Im Rausch, ohne Ängste und Nervosität! Kennt ihr euren Flow, den Zustand höchster Konzentration?

Im Rausch, ohne Ängste und Nervosität! Kennt ihr euren Flow, den Zustand höchster Konzentration? Es steht ein entscheidendes Ereignis an, ein wichtiger Geschäftstermin, ein Turnier oder ein Casting. Aber wer kennt das nicht: Manchmal läuft es einfach nicht rund. Die Nervosität und Angst zu versagen wächst je näher der alles entscheidende Moment rückt und man findet einfach nicht in seinen persönlichen Flow.

Dabei ist es doch gerade dieser Flow-Zustand, den wir für Situationen wie diese benötigen. In denen wir unsere Bestleistungen abrufen und wir uns an unserer persönlichen Leistungsgrenze bewegen, ohne überhaupt darüber nachzudenken. In diesem Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch genießen wir das Wahnsinnsgefühl, komplett in unserer Tätigkeit aufzugehen.

Das Tolle daran: Forschungen beweisen, dass es für alle möglich ist – vom Vorstandsvorsitzenden bis zum Fließbandarbeiter – Flow-Erfahrungen in der alltäglichen Beschäftigung zu erleben.

Ursprung und Hintergründe des Flows

Der Flow Begriff geht auf Mihaly Csikszentmihalyi (ausgesprochen in etwa wie im Englischen „Chick-Sent-Me-High“) zurück. Er leitete ihn aus seinen Beobachtungen von besonders aktiven und hoch motivierten Menschen ab – darunter Maler, Schachspieler, Bergsteiger, Chirurgen und Tänzer –, von denen viele immer wieder über intensive Glücksgefühle bei der Ausführung ihrer jeweiligen Tätigkeit berichteten.

Es zeigte sich, dass die beiden Faktoren Überforderung (Angst) und Unterforderung (Langeweile) das Flow-Erlebnis massiv eingrenzen. So ist es „flowfördernd“, wenn wir an der entsprechenden Tätigkeit bereits gefallen gefunden haben und die Anforderung gerade so hoch ist, dass sie unsere volle Konzentration erfordert. Ist die Anforderung jedoch zu hoch und wir sind überfordert, ist ein Flow-Erlebnis aussichtslos.

Durch das Eintreten in einen Flow-Zustand entsteht eine Selbst- und Zeitvergessenheit, da die Aufgabe ganze Aufmerksamkeit erfordert. Alle Bewegungsabläufe werden in harmonischer Einheit durch Körper und Geist mühelos erledigt.

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Flow, die kognitive Leichtigkeit

Beim Flow ist man sich zwar seiner Handlung bewusst, aber nicht mehr seiner selbst. In diesem Zusammenhang spricht man auch von kognitiver Leichtigkeit. So beschreibt es Dr. Hans-Dieter Hermann, einer der renommiertesten Sportpsychologen und Mentaltrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, die wie wir wissen 2014 Weltmeister wurde. Er beschreibt das Flow-Erlebnis als sehr individuell, jedoch kennzeichnen Merkmale wie ein Gefühl von Sicherheit und Ichlosigkeit für ihn diesen Zustand. Es bedarf dabei keine Ziele oder Belohnungen, um seine Tätigkeit motiviert auszuführen.

Ein Sportschütze beschreibt sein Flow-Erlebnis folgendermaßen: „Du bist wie auf einem Strahl. Die Waffe fliegt dir ins Gesicht. Du kannst nichts dagegen tun. Du machst das, wie es sich gehört. Du denkst, dass du genau das Richtige denkst. Die perfekte Situation, es kann nichts schief gehen: überlegene Sicherheit.“ (Quelle: „Make Them Go“, u.a. von Dr. Hans-Dieter Hermann)

Die Fähigkeit Loszulassen und Kompetenzüberzeugung sind wesentliche Voraussetzungen für das Flow-Erlebnis.

Nur wenn wir lernen loszulassen, können wir uns in unseren Flow-Zustand versetzen. Die Überzeugung in die eigene Kompetenz, ein starkes Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit, ist hierfür eine wesentliche Voraussetzung und eine ganz zentrale und elementare Komponente von Spitzenleistung.

Die Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten wirkt sich auch auf die Motivation aus: Je mehr wir glauben, mithilfe eigener Ressourcen eine anstehende Herausforderung bewältigen zu können, desto motivierter sind wir, diese Überzeugung in aktives Handeln umzusetzen.

Personen mit einer schwach ausgeprägten Kompetenzüberzeugung führen dagegen persönliche Misserfolge auf die eigene Unfähigkeit zurück, was die Kompetenzüberzeugung zusätzlich schwächt und ein schwaches Konzept eigener Fähigkeiten etablieren kann. Ein Teufelskreis.

Trainieren des Flow-Zustandes

Die meisten von uns haben sicher schon mal ein Flow-Erlebnis gehabt, aber wohl eher zufällig und ungewollt. Der Versuch durch bewusste Steuerung, aber ohne Training in einen Flow-Zustand zu kommen, ist so gut wie hoffnungslos. Denn auch das bewusste Steuern des Flow-Zustands erfordert Übung und Training.

Um den Flow-Zustand nachhaltig zu trainieren und im entscheiden Moment abrufen zu können setzen wir auf die im Leistungssport bewährten 4 Trainingsstufen:

  1. Körperwahrnehmung: Als erstes geht es darum die Köperwahrnehmung zu sensibilisieren. Ziel ist es den eigenen Körper mit allen Sinnen wahrzunehmen und zu spüren. Das kann heißen auf einem Balken zu balancieren, barfuß über eine Wiese zu laufen oder sich einfach im Wasser treiben zu lassen.
  2. Körpergefühl: Parallel dazu trainieren wir das Körpergefühl, das eine entscheidende Rolle für den Flow-Zustand spielt. Denn der Flow stellt sich nur ein, wenn unser Spannungsniveau stimmt. Stellt euch dazu einfach eine Glühlampe vor: bekommt sie keinen oder zu wenig Strom, leuchtet sie nicht richtig, sondern flackert höchstens ein bisschen. Wird die Spannung jedoch zu hoch, brennt die Lampe durch. Mit Aktivierungstechniken (z.B. Musik, Eukalyptusöl oder Selbstgespräch) und Entspannungsmaßnahmen (z.B. Ruhebild, Lavendelöl oder Atementspannung) können wir unseren Erregungsgrad gezielt beeinflussen und unser optimales Spannungsniveau erreichen.
  3. Bewegungsgefühl: Ging es bei den Körperwahrnehmungs- und Körpergefühlsübungen noch um bewusstes Spüren, so läuft in der dritten Stufe das Bewegungsgefühl viel unbewusster ab. Unsere Bewegungen laufen schnell, automatisch und fließend ab. Es gibt verschiedene Übungen und Techniken dem eigenen Bewegungsgefühl auf die Spur zu kommen und zu trainieren, u.a. das bewusste Stören des Bewegungsablaufs (Kontrastmethode), beispielsweise die Tätigkeit mit einer Augenbinde blind auszuführen. Das optimale Bewegungsgefühl ist der Flow, weshalb Bewegungsgefühl und Flow fließend ineinander übergehen.
  4. Flow-Zustand: Abschließend wird das Erreichen des Flows als solches trainiert. Hierzu gibt es einige Übungen, um den Flow öfter und schneller zu erreichen. Wir stellen euch drei bewährte Vorgehensweisen vor:
  • Mein Flow: Versucht euch an eure bisherigen Flow-Erlebnisse so genau wie möglich zu erinnern und schreibt diese detailliert auf, von den Erlebnissen bis hin zu den Gefühlen während des Flows. So verinnerlicht ihr euren Flow-Zustand und könnt euch daran erinnern.
  • So tun, als ob: Erinnert euch nun an den in eurem Kopf abgespeicherten Flow und versucht ihn in der entscheidenden Situation mit all euren Gefühlen und Empfindungen so genau wie möglich abzurufen.
  • Warm-up: Freundet euch mit der Situation an und stimmt euch emotional auf die Situation ein. Macht euch mit der Umgebung vertraut und nehmt Kontakt zu der Situation auf, indem ihr beispielsweise durch den Raum lauft, euer Rednerpult berührt, oder einfache, elementare Grundtechniken ausführt.

Sich auf Zwang in einem Flow-Zustand versetzen zu wollen ist aussichtslos. Dennoch sollte er das Ziel sein, um so eure persönliche Höchstleistung erbringen zu können, was nun mal im Flow am besten gelingt. Wenn ihr am Anfang merkt, dass ihr dem Flow auch nur nahegekommen seid, ist das bereits ein großer Erfolg. Denn der Weg zum eigenen Flow auf Knopfdruck ist ein Lernprozess. Der Anspruch lautet: 80% Flow-Gefühl reichen aus!

Ihr seid interessiert euren Flow-Zustand zu trainieren und auf Knopfdruck abrufen zu können? Jetzt unverbindlich anfragen – auch telefonisch unter +49 (0)341 946 724 09)

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